Sonntag, 26. August 2012

Vom Alleinreisen oder: "You look so happy, girl!"


Liebe Freunde der Neugierde,

da mich heute erneut die Frage ereilte, wie es denn so sei, das Alleinreisen, hier eine kleine Gegenüberstellung zur Reise mit anderen Personen, bevor ich euch mein Paradies, die Gili Islands und Nusa Lembongan vorstelle:

Nun, natürlich ist es nicht immer einfach alleine zu reisen.
Jede Entscheidung muss selbst gefällt werden, und in Regionen, in denen Dorms nicht sehr verbreitet sind (BALI!) muss man sein Doppelzimmer ganz allein zahlen.
In manch einer Situation ist man sicherlich auch etwas einsam und nicht zu vergessen: man hat niemanden, der einem jeden Tag den Rücken einschmiert (an weniger touristischen Orten gibt es nicht so viele gutaussehende Strandnachbarn, die man nur allzu gerne bittet).
Dann wiederum hat es aber auch etwas Gutes: 
Man hat die Freiheiten zu jeder Zeit überall hin zu gehen, wohin man will und so oft seine Meinung zu ändern, bis das Boot, der Bus oder das Taxi abfährt.

Das heißt auch, man kann folgen wem man will. Grundsätzlich lernt man alleinreisend eine Menge Leute kennen. Man sinkt in die Lebensgeschichten seiner neuen Wegbegleiter ein und wird Freunde mit den Locals. Gute Gespräche stellen eigene Sichtweisen auf den Kopf und neue Theorien auf. Man fährt gemeinsam in die Reisfelder bis zum Umfallen oder tanzt am Strand bis in die frühen Morgenstunden. Man lernt Menschen im Café kennen und in derselben Unterkunft. Aber wenn man seine Ruhe braucht, dann kann man sie sich nehmen.
Auf Inseln wie den Gilis und Lembongan hat man viel Zeit zum Nachdenken und nach 2/3 meiner Reise endlich Ruhe. Dass ich das einmal unter dem Punkt positiv fassen würde, hätte ich selbst nicht gedacht. Aber ich genieße vor allem die frühmorgendlichen Stunden zum am Strand spazieren, zur Yoga Auszeit und zum guten Frühstücken.
So bleibt genug Zeit zum Entspannen und Rüsten, bevor der Trubel des Tages wieder beginnt.
Und daher, auch wenn Bali sicherlich nicht das beste Land zum Alleinreisen ist (wie gesagt, kaum Hostels, viele Flitterwochen-Pärchen), schätze ich es sehr auf eigene Faust unterwegs zu sein. Das muss sicherlich nicht jedes Mal sein, aber ab und zu: gerne.


Und nun zum Paradies: Nach zwei turbulenten Wochen auf „Festland“ Bali bin ich mit dem Boot auf die Gili Islands, genau nach Gili Trawangan (die anderen beiden Inseln sind wirklich nur von Flitterwöchlern bewohnt), geschippert.
 Tauchen, Schnorcheln, gutes Essen, alles inklusive. Keine Autos, nur Pferdekutschen, ein Moschee direkt neben meiner Homestaytür (jeden Morgen um 3 und 5 habe ich mir selbst für die kluge Auswahl gedankt) und Schwimmen mit Schildkröten nur 20m von Strand entfernt. Alles möglich. Weißer Sand, wohin das Auge reicht und kristallklares Wasser bis das Riff beginnt. Wechselnde Parties in Trance-Kostüm in den Abenden. Nicht ganz so mein Stil,
musste ich jedoch feststellen. Nach einer Stunde zu Fuß ist man einmal um die ganze Insel gelaufen. Schön, für mich auf Dauer aber zu entspannt.





Um noch mehr kennenzulernen und einer Empfehlung zu folgen, machte ich mich daher auf nach Nusa Lembongan (auch eine Insel). Eine turbulente Bootsfahrt später (meine Sitznachbarin verlangte schmunzelnd ihren Sport BH und ein Kissen, um das Aufschlagen des Bootes auf die Wellen abzufedern), landete ich auf dieser kleinen, verträumten Insel, auf der angeblich die einzigen noch echten Balinesen zu treffen sind. 


Auf der Straße beginnen die Einheimischen Gespräche mit mir darüber wohin ich gehe, woher ich sei und wie schön meine Haut- und Haarfarbe doch seien. Das alles ohne mir etwas verkaufen zu wollen? Unglaublich!



Generell ist es sehr wichtig für die Balinesen alle Gegebenheiten verstehen zu können. Jeder Balinese gehört streng einer Art Clan an und die Zugehörigkeit ist essenziell. Daher wird natürlich auch jeder Ausländer zunächst nach seiner Herkunft und seiner derzeitigen Unterkunft gefragt. Und immer wieder fragen sie „where are you going“? Dabei geht es weniger darum wirklich wissen zu wollen, was man tut, wohin man geht oder gar folgen zu wollen. Vielmehr dient die Frage der weiteren Einschätzung der anderen Person. Zur Wahl der Tätigkeit wird dann oft beglückwünscht oder eben auch nicht. Ungenaue Angaben werden nicht akzeptiert. Einfach nur rumspazieren kennt der Balinese nicht, er scheint fast gekränkt, dass er das Ziel nicht bewerten darf. Er fragt dann nach dem Ziel für morgen, übermorgen, generell.Im Zweifelsfall gehe ich also offiziell immer an den Strand oder zurück in die Unterkunft. Man gewöhnt sich schnell dran.



Nach knapp einer Woche ausgiebiger Ruhe und einer Sinusitis, die es mir leider unmöglich machte auf dieser schönen Insel ins Wasser zu gehen (Befehl der Tauchschule!) und die unschlagbaren Wellen zu testen, geht meine Reise morgen früh um 7 wieder aufs „Festland“ Bali, in die wenigen Hostels der Insel und unter Menschen. Ich habe mich genug gefunden.
Noch vier bzw. fünf Tage verbleiben mir auf Bali, und obwohl wenn mein schweizer Zimmernachbar mir gestern schon das Ende meiner Abenteuerreise voraussagte, liegt er falsch: sie fängt gerade erst an.

Und somit sende ich euch 1000 Umarmungen nach Deutschland und in die Welt, mir geht es hier mehr als gut. Ein alter Balinese hat heute mit „you look so happy, girl“ ein Gespräch mit mir begonnen. Seien wir mal ehrlich: was will man mehr?

Küsse aus dem Abenteuer,
Roxy.

Samstag, 18. August 2012

Eat, Pray, Love, oder so ähnlich. Ubud, Bali


Liebe Freunde der guten Lektüre,

Nun bin ich also in Ubud gelandet, der Stadt in der Liz Gilbert in Eat, Pray, Love  auf ihrer letzten Etappe endlich ihr Glück findet.
Und je mehr Zeit ich im kulturellen Zentrum Balis verbringe, desto mehr kann ich verstehen wie diese kleine Stadt schon tausende Reiselustige vor mir verzaubert hat:

Eat
Auch wenn es in Gilberts Buch vor allem um italienisches Essen geht, indonesisches Essen ist unschlagbar. Und in Ubud gibt es hunderte Cafes, die einladen der balinesischen Mittagssonne zu entfliehen...














Pray
Heiliges Wasser, Reis und Frangipaniblumen.
Zugegeben, ich bin nicht in Indien, wie Liz Gilbert im Buch und um richtiges Beten handelt es sich auch nicht. Aber einer hinduistischen Gebetszereminie durfte ich beiwohnen und da Ubud auch das Mekka für Yogapilgerer ist, habe ich meine neue Leidenschaft hier voll ausleben koennen.





Einer der Drehorte von Eat Pray Love: The Yogabarn Ubud.

Love
In Bali findet Liz also endlich ihre große Liebe. Zwar habe ich mich nicht in einen Yogaguru oder balinesischen Taxifahrer verguckt, dafür bietet Bali aber genuegend andere Dinge zum Lieben:

Balis Natur

Munduk Waterfalls.

Bedugul Temple.


In den Bergen Ubuds.

Reisfelder in Nord-Ubud.

Kultur


Balinesischer Tanz.

SPA SPA SPA!

Kinder und Menschen auf dem Land 
 Eine Fahrradtour in die noerdlich von Ubud gelegenen Berge brachte mich und eine neue Freundin aus Kanada in versteckt gelegene Doerfer und zu Menschen groesster Gastfreundschaft...




Nationalfeiertag.



Gastfreundschaft 
Besagte Gastfreundschaft oeffnete uns die Tore in tief im Dschungel verborgene Tempel und die Tueren vieler Familien.






Heute musste ich dieser wunderschoene Stadt leider schon wieder verlassen und auch Alex aus Kanada musste weiterziehen.
Meine Reise fuehrte mich auf die Gili Islands, ein Tauch- und Schnorchelparadies.
Aber dazu bald mehr.


Küsse vom anderen Ende der Welt,
pixie.


Meine kanadische Wegbegleiterin Alex.

Montag, 13. August 2012

Surfing Bali.

Liebe Gespannten,

nun endlich finde ich Zeit euch wieder mit ein paar Zeilen zu unterrichten - und neidisch zu machen.

Kuta, das Mekka der Möchtegern-High-Society Australiens und nah am Flughafen von Bali gelegen verbindet Geschichtenerzähler, die ihre letzten Wochen im Herzen der Insel verbracht haben und aufgeregte Bali-Frischlinge, die es kaum erwarten können endlich einen Tempel von innen sehen zu können oder dem Taxifahrer ihr neu erlerntes "suk-seme" aufdrücken zu können.
Außerhalb des sicheren Hostels liegt ein Party-Dschungel und Touristenfangbecken, unzählige Souvenirshops und eifrige Geschäfts-Balinese locken die Scharen in ihre Straßenstände.
Hier bin ich also gestrandet.

Und dann ist da Kuta Beach.


Geschaffen für Partytiere, die ihren Rausch ausschlafen und sich den Sonnenbrand ihres Lebens holen und für Surf-Anfänger, die das Wagnis eingehen sich auf einen Surf-Instructor einzulassen.
Und nun kann auch ich sagen: Ich habe meinen Surflehrer überlebt und kann jetzt surfen!

Und natürlich blieb auch ich nicht vor dem Feier-Strudel sicher, im Hostel überzeugten mich die neu kennengelernten Bekanntschaften davon, dass ihre Abreise und meine Ankunft gebührend gefeiert werden müssten.

Von den Geschichtenerzählern überzeugt.

Neue Bekannte.


Zwei Tage später sitze ich nun im ruhigeren Sanur, dessen Wellen leider nicht zum Ausbau meiner Surffähigkeiten einladen, das aber ruhiger ist und endlich zum Abschalten einlädt. Und so gebe ich mich täglich morgendlichen Yoga-Stunden am Strand hin, genieße das indonesische Essen und meide die Mittagssonne.


Die Schürfwunden an Knien, Oberschenkeln und Zehen, tapfere Zeugen meiner Abenteuer in den Wellen, werfen bei einigen Menschen anscheinend die Frage auf, ob ich einen gewalttätigen Ehemann habe, für mich bedeuten sie jedoch nur eines: Ein Wiedersehen mit der wuseligen Küstenstadt am Ende meiner Reise. Als Geschichtenerzählerin zurück in die Dorms der Stadt und auf das Brett. So wie es schon tausende vor mir gemacht haben...

Küsse aus der Ruhe-Oase und quasi schon auf dem Weg nach Ubud, ins kulturelle Zentrum der Insel,
Becki.

Nationaltag Singapur





Mittwoch, 8. August 2012

Von neuen Adoptivgroßeltern und ein wenig Spa Urlaub in Singapur.

Liebe Wiederholungstäter.

heile in Singapur angekommen hier nun endlich mein erstes Lebenszeichen.

Spa Urlaub gibt's in Singapur quasi inklusive zu Menschenmassen und Bergen von bestem Essen:
Die Luft ist wie in der Sauna, betritt man jedoch die Metro so kommt man sich vor wie im Eiswasserkübel vor einer finnischen Sauna.

Aber beschweren will ich mich nicht.

Chinatown.
Im Herzen von Singapurs Chinatown poliere ich derzeit mein Chinesisch, ziehe mit einer Horde singapurisch-amerikanischer Film-Studenten um die Häuser oder folge meinen neuen "Adoptiveltern" zum Elektronik-Shopping und besten Essen der Welt.

Erste Lessons learned:

Niemals Laptopaufladekabel vergessen! 
Die suche nach einem passenden Ersatz dauert ewig.

In Singapur fährt man LINKS!

Immer für Schlösser auch den richtigen Schlüssel mitnehmen.
Aber auch das Problemchen ist mittlerweile gelöst.

Dayne & Pat. Zwei vollaktive Mitsiebziger.














Küsse aus dem Kühlschrank, Sherin